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Kappern war einmal ein Fischerdorf an der Traun. Heute ist der Ort eine beliebte Wohnsiedlung und südlicher Teil der Stadtgemeinde Marchtrenk.

Diese Seite hat den Anspruch über den Ort zu informieren und auch dessen Geschichte zu beleuchten. Historisches Bildmaterial wird noch gesucht und gerne entgegengenommen.  Kontaktaufnahme ist durch das Mailformular in der rechten Spalte möglich.




Das Siedlungsgebiet war bereits in der Jungsteinzeit sehr beliebt. Dabei handelt es sich um das Jahr 3.500 v. Chr. Die Menschen in dieser Zeit waren bereits sesshaft und lebten von Viehzucht, Ackerbau, und auf Grund der Nähe zur Traun auch vom Fischfang. Rechteckige Holzpfostenhäuser mit einem Wandgeflecht und Lehmanstrich sorgten für ein Dach über den Kopf.

2.500 Jahre später kamen die Illyrer in das heutige Kappern. Die Illyrer gelten auch als das erste nachweisbare Volk in diesem Gebiet.

Verdrängt wurden die Illyrer etwa 400 v. Chr. von den Kelten. Kappern war damals Teil des keltischen Königreichs Noricum welches die heutigen Bundesländer Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Osttirol, Kärnten, und das westliche Niederösterreich bis zum Wienerwald umfasste. Noricum lebte eine Zeit lang friedlich an der Grenze zum Römischen Reich und trieb angeblich auch regen Handel.

Im Jahre 15 v. Chr. Christi war es dann aber aus mit dem Frieden. Die Römer gingen auf Eroberungszug, und auch das Gebiet des heutigen Kappern wurde Teil des römischen Reiches. Das benachbarte Wels war damals eine richtige Metropole und galt als städtischer Mittelpunkt südlich der Donau.

Anfang des 5. Jahrhunderts kam dann auch das Christentum nach Kappern, welches schliesslich auch das Ende des römischen Reiches eingeleitet hat. In den stürmischen Zeiten des Jahres 488 konnten sich die Römer nicht mehr halten und eine lange Herrschaft ging zu Ende.

Ob danach Kappern durchgehend besiedelt war,  kann aus heutiger Sicht nicht sicher gesagt werden. Jedenfalls wird um das Jahr 600 n. Chr. von der nächsten Besiedelungswelle berichtet. Es waren die Baiern die von Norden kommend das von den Römern verlassene Kappern in Besitz nahmen.

Anfang 1700 kann man auf einer Landkarte aus dieser Zeit schon eine beeindruckende Fischermetropole erkennen. Kappern war damals sogar etwas grösser als Marchtrenk, und profitierte von der Nähe zur Traun.

Anfang des 19. Jahrhunderts war Kappern auch von den Franzosenkriegen betroffen. Mehrfach fielen Napoleons Soldaten ein und die Bevölkerung suchte Schutz in den damals unwegsamen Traunauen, die aus vielen kleinen Inseln bestanden.

Am Ende des zweiten Weltkrieges wurde der Ort von amerikanischen Soldaten kampflos erobert und besetzt. Die ersten Soldaten waren zwei Aufklärer auf einem Jeep mit aufmontiertem Maschinengewehr. Der Krieg war damals aber noch nicht zu Ende. Die deutschen Soldaten zogen sich über die Traun zurück und sprengten die einzige Brücke. Meine Tante war damals Zeitzeugin. Sie wurde am Vormittag von ihrem Welser Arbeitgeber (Pelzgeschäft in der Traungasse) nach Hause geschickt als man hörte dass die Amerikaner bereits in Bad Schallerbach wären. Das war der 4. Mai 1945. Schnell radelte sie nach Hause. Die heutige Bundesstrasse von Wels nach Marchtrenk war menschenleer. Nur in der Pernau traf sie auf eine kleine Gruppe älterer Männer die in der Nähe des heutigen Betriebsgeländes der Firma "Bogner Edelstahl" Feldarbeit verrichteten und ihr zuriefen: "Mädel, was machst Du denn noch da?! Die Amerikaner kommen gleich!" Als sie zu Hause vom Rad abstieg bog hinter ihr auch schon der Jeep mit den zwei Amerikanern um die Kurve. Sie fragten ob sich noch deutsche Soldaten hier aufhalten würden, als meine Tante verneinte kehrten sie um und brausten wieder davon. 4 Tage später war der zweite Weltkrieg zu Ende. Später waren die Amerikaner bis zum Abzug im Jahre 1955 im Bauernhof der Familie Mayrbäurl untergebracht, der damals auch ein Gasthaus umfasste.



Im Bild: die Unterkunft der amerikanischen Besatzer zwischen 1945 und 1955.